Donnerstag, 26. Juni 2014

Eine (gute?) schlimme Nacht

Guten 'Morgen' ihr Lieben,
erstmal an gaaaaaaaanz grosses Dankeschön an @Lee Li  und @Pünktchen ! Ihr seid noch da, yay. Und ihr habt recht, ich darf mich nicht verrückt machen!

Das Thema meines letzten Posts beschäftigt mich wohl deshalb so sehr, weil mein Leben gerade an einem Punkt ist, an dem ich erst einmal war - am Boden. Damals war ich aber gut 7 Jahre jünger und meine Mama hat mich wieder aufgebaut.
Uni läuft mies, kein Job, im Moment keine Zukunftschancen weil meine Noten im Keller sind ... Wie konnte es eigentlich so weit kommen?
Ich dachte jedes Semester: Jetzt reisst du's rum! Jetzt schaffst du's! Und dann ... Pustekuchen. Wurde alles nur viel schlimmer.

Gestern Morgen stritt ich mich heftig und sehr lange mit meiner Mama. Mittwoch scheint unser Streittag zu sein? Alles fing damit an, dass ich am Donnerstagabend zu meinem Freund fahren wollte um mit ihm das Deutschland-Spiel zu schauen. Nun liegen endlich die Prüfungen hinter mir und ich vermisse ihn total! Ich dachte meine Schwester könne mal eine Nacht allein sein ... aber meine Mutter ging an die Decke! Sie warf mir fehlendes Verantwortungsbewusstsein vor, und dass ich eine Last wäre und sie nicht unterstützen würde ...
In der Nacht lag ich dann im Bett und die Gedanken kreisten schmerzhaft in meinem Kopf und bohrten sich fest. Ich konnte den Kopf nicht ausschalten, lag da allein im Dunkeln und weinte und hatte totale Panik, Zukunftsängste und bekam kaum Luft!
Instinktiv kroch ich aus dem Bett und ging zu meiner Mama in's Schlafzimmer. Die war zuerst erschrocken, liess mich dann aber zu ihr ins Doppelbett. Ich weinte krampfartig und war total aufgelöst. Ich wünschte mir so sehr, dass sie mich in den Arm nimmt, mir über den Rücken streicht und sagt, dass alles gut wird.
Doch...
"Ich muss morgen früh aufstehen und hab selber genug Probleme mit der Steuer und allem. Kannst du dich nicht mal zusammen reissen? Warum machst du aus jeder Kleinigkeit ein Drama? Ich könnte dich schütteln, dein nicht vorhandenes Selbstbewusstsein geht mir auf die Nerven!"

Und ich heulte noch mehr. Du bist erwachsen, Kleio. Du musst deine Probleme selber regeln! Ermahnte ich mich innerlich, aber ich fühlte mich total hilflos, einsam und überfordert ...
Ich erzählte ihr wie schlimm es um mein Studium steht und dass ich mich einfach total minderwertig fühle und mich immer mit anderen vergleiche - und dabei immer schlechter abschneide. Dass ich unsicher bin, mich hässlich und unproportioniert und abstossend fühle, mein Spiegelbild kaum ertrage, mich immer mies fühle wenn ich esse, dass ich zwischenzeitlich gerne sterben würde,...
Sie nahm das alles zur Kenntnis, meinte aber, sie wolle sich damit jetzt nicht belasten und auseinander setzen, weil sie heute über's Wochenende mit ihrem Partner wegfährt.
Irgendwann in den frühen Morgenstunden schlief ich dann zusammen gekauert neben meiner Mama ein.

Ich bin zwar froh, dass alles raus ist und ich es ihr mal gesagt habe. Aber innerlich zittere ich immernoch und wünschte, jemand würde mich festhalten. Ich fühle mich so verlassen ... und da ich heute keine Klausur mehr habe, keinen Ferienjob und auch keinen Plan, werde ich wohl alleine im Haus sein und hier den Haushalt machen. Und M., meinen Freund, darf ich auch nicht besuchen weil ich auf meine kleine Schwester (ihr wisst ja; geistige Behinderung) aufpassen muss, während meine Ma weg ist. Sie kommt um halb 6 aus der betreuten Arbeit heim. Bis dahin bin ich allein mit meinem Hund. Ich könnt wieder heulen.

Aber ich reiss mich zusammen und such mal im Netz und in der Zeitung nach Jobangeboten.

4 Kommentare:

  1. dann suchen wir zusammen nach Jobangeboten! ;-)
    Kopf hoch, Kleio, es kommen wieder bessere Zeiten! Mach dich nicht so fertig...Nachwievor verstehe ich nicht, warum deine Mama -nichtmal jetzt, wo sie alles weiß- dich nicht emotional stützen will/kann. Kann dein Freund nicht zu dir kommen? Dann wär das Betreuungsproblem geklärt und ihr könntet trotzdem zusammen sein? So wie du es schilderst, ist er ja wohl der Mensch, der dir am meisten gut tut.
    Außerdem möchte ich sagen: Du hast Zukunftschancen!
    Sogar jede Menge, wahrscheinlich soviele, dass man sich gar nicht mehr entscheiden kann ;-)
    Vielleicht brauchst du was anders-Studieren ist nicht jedermanns Sache! Im Nachhinein hätte ich auch lieber ne Ausbildung gemacht statt dem Studium...(Tja, hinterher ist man immer schlauer)

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    1. Ohmann, ich flüchte mich auch immer zu TV/Internet, wenn ich was anderes tun müsste :( Doofe Verdrängungsstrategie!
      Ich meinte nicht das Berufsfeld wechseln, sondern eine Ausbildung statt dem Studium. Es ist nämlich ein ganz anderes Lernen, man ist nicht so auf sich allein gestellt in einem Betrieb oder einer Firma. Okay, in deinem Bereich wär es zwar eine Degradierung aber wenn du damit klarkommst, warum nicht?

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  2. Ich schließe mich, mal wieder, der lieben Lee Li ein.
    Es ist schade zu lesen das deine Mutter deine Probleme und Sorgen nicht ernst nimmt. Das macht mich, als "Außenstehende" echt traurig..
    Und wegen deiner Zukunft brauchst du dir bestimmt keine Gedanken machen. Vielleicht sollst du ja gar nicht das studieren, sondern eine Ausbildung anfangen? Oder etwas ganz anderes studieren. Kopf hoch, Süße. Das wird wieder, da bin ich mir sicher!

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  3. Ach Kleio, lass dich mal drücken!
    Ich kann dich sehr gut verstehen, meine Mutter hat auch nur noch ihr eigenes Ding im Kopf und ich will schon gar nicht mehr mit meinen Belangen ankommen. Sie weiß auch nicht, wies mir momentan geht. Am liebsten hätte ich, dass ich nach der Tagesklinik sofort eine Ausbildung anfange und womöglich ausziehe...aber wies mir dabei geht....pfffft.
    Ich denke du musst wie ich, lernen dich abzugrenzen und nach deinem eigenen Wohl zu schauen.
    Kannst du vll nicht ausziehen? Dann sieht deine Mutter auch garantiert, was sie an dir hat und wie du sie bei deiner Schwester unterstützst.

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