Die letzten Tage...

Zuerst möchte ich euch allen zu euren lieben Kommentaren danken!
Das Wochenende bei meinen Grosseltern war durchzogen von Trauer, aber auch von Erleichterung und schönen Momenten.
Meine Grosstante lag 10 Jahre lang im Bett, unfähig, sich zu bewegen, zu sprechen oder sonst irgendetwas zu tun, und nun ist sie endlich erlöst und an einem besseren, friedlicheren Ort ohne Schmerzen und ohne Leid.
Dieser Gedanke ist sehr tröstlich und als die Trauerfeier am Freitag um war und wir alle in einem Café sassen, Tee tranken und Kuchen assen, da wich meine Trauer einer Erleichterung und ich konnte loslassen und fühlte mich froh und frei. Als ich mich am Sarg verabschiedet hatte, hatte ich auch meine traurigen Gedanken losgelassen, denn ich lebe und ich möchte keinen Tag davon verschwenden!

Abends gingen meine Oma, meine Mutter, ich und meine Schwester in ein afrikanisches Restaurant und feierten. Wir bestellten Cocktails und 2x Dessert und feierten, dass wir am leben sind und es uns gut geht.
Die Tage vor der Beerdigung waren mit tiefsinnigen Gesprächen gefüllt gewesen, mit Diskussionen um Leben und Tod, Patientenverfügungen, Sterbehilfe und die Vergänglichkeit des Lebens ... Doch an diesem Abend lachten wir und redeten über's reisen, über Mode, unsere Arbeit, Essen und einfach über das Leben.

Am nächsten Tag, Samstag, fuhren wir alle zusammen in die Stadt und machten die Läden unsicher.
Ich verprasste meine letzten 50 € für einen Winterparka von Pimkie (meine Mama gab mir noch 10 € dazu) und dann gingen wir Kaffee trinken und Waffeln essen. Es war auch ein sehr schöner Tag!

Gestern brunchten wir erstmal ausgiebig mit der Familie, bekamen mittags dann nochmal Besuch von Verwandten und fuhren dann am frühen Nachmittag zurück nach Zürich. Abends lernte ich noch, schaute eine Folge Ghost Whisperer und heute begrüsste mich wieder ein ganz normaler Tag an der Uni.

Heute Nachmittag musste ich noch einigen Papierkram erledigen, ich bin froh, dass das geschafft ist. Trotzdem türmt sich der Stapel an Arbeit auf meinem Schreibtisch ... so schnell hat einen der Alltag wieder.
Ich habe am Wochenende jedoch etwas gelernt; lebe dein Leben. Lebe jeden Tag.

Diese Nachricht hat mir auch der Film All about Time klar gemacht, den ich letzten Mittwoch mit meinem Freund gesehen habe.
Es ist ein britischer Film mit Rachel McAdams und Bill Nighty, der mit Humor und viel Gefühl verfilmt wurde und weder kitschig noch vorhersehbar ist!
Schaut ihn euch an!